Das Sumpfbeet im Garten       

 

Wer einen Garten hat, kann leicht für seine Fleischis eine eigene Moorlandschaft erstellen. Man vergräbt eine größere Kunststoffwanne oder legt ein Stück Teichfolie in eine ausgehobene Mulde und füllt diese mit einer Mischung aus Weißtorf und Quarzsand. Als Quarzsandquelle ist häufig der in Baumärkten erhältliche Spielsand (Fluss-Sand) für Kinder gut geeignet. Er ist hygienisch einwandfrei und mehrfach gewaschen (auf die Deklaration der Hersteller achten !).

Danach wird der Boden mit weichen Wasser oder Regenwasser kräftig durchnässt und für ein paar Tage in Ruhe gelassen. Dann setzt man die Pflanzen ein. Es lassen sich mit alten Baumwurzeln oder Moorwurzeln für Aquarien interessante Landschaften modellieren. Wichtig ist, das man sich bei der Pflanzenauswahl auf winterharte Fleischis beschränkt. Gut geeignet sind z.B. Sarracenien (besonders S. purpurea), Drosera binata, D. rotundifolia, D. anglica, D. filiformis sowie europäische Pinguiculas. Als "Sommergäste" eignen sich Dionae muscipula und viele tropische Drosera-Arten. Schon nach einem Sommer entsteht schnell eine richtige kleine Moorlandschaft.  

Wer möchte, kann die Oberfläche mit lebenden Spaghnum-Moos (geschützt (!) - siehe Bezugsquellen) abdecken. Dann muss er aber aufpassen, daß sich nicht ständig die Vögel zum Nestbau bei ihm bedienen. Hier hilft ein Vogelschutznetz aus dem Gartenmarkt.

Ich habe im Garten einen kleinen Fertiggartenteich eingegraben, der mit seinen vormodellierten Tiefwasser- und Flachwasserzonen das optimale Wasserreservoir für das zukünftige Sumpfgebiet darstellt. Die Füllung mit Weißtorf und Quarzsand war schnell erledigt.  Neben den schon oben erwähnten Arten kultiviere ich hier zum ersten Male auch Darlingtonia californica im Freiland. Dazu habe ich die Wurzelstelle der Pflanze allerdings mit einer Wasserkühlung versehen und gegen direkte Sonneneinstrahlung abgeschirmt . Der obere Teil der Pflanze steht dagegen im vollen Sonnenlicht. Da die Darlingtonia nach Literaturangaben bis zu -8°C verträgt, werde ich es dieses Jahr mit einer reinen Freilandkultur versuchen und das künstliche Moor mit einem Frühbeet abdecken und einer Frostwächterheizung ausstatten. Darin können dann auch die Dionea gut überwintern.  

Optimal ist die Kombination Sumpfbeet und Gartenteich - so haben die Fleischis automatisch ein sehr günstiges Microklima und die Gefahr der Austrocknung an heißen Sommertagen ist geringer.

 

 

 

 

Ein kleiner Fertiggartenteich mit ca. 200 Liter Inhalt wurde eingegraben und mit einem Weißtorf-Sandgemisch gefüllt. Die vordere Fläche wurde mit fast reinem Quarzsand befüllt.

An den tiefsten Stellen im Teich (ca. 70 cm) (Nr. 1+2) wurden zwei  Gitterkörbe aus Kunststoff in gewaschenen Kies gesetzt. Je ein Steigrohr mit Luftschlauch, ein Trichter darunter als Luftsammler und eine Belüftungspumpe für Gartenteiche fördern kaltes Wasser an die Oberfläche. Die Nummer 3 bezeichnet ein Bodenthermometer

Die beiden Auslaßöffnungen der Wasserfördereinrichtung lassen auf dem Boden kleine Wasserlachen entstehen und es kommt eine geringe Vertikalströmung zustande, wie sie manche carnivoren Pflanzen bevorzugen. Der Platz vor den beiden Auslassöffnungen ist für Darlingtonia californica reserviert, da sie für gutes Wachstum "kalte Füsse" benötigt. Ein Kunststoffgitter und ein Vogelnetz schützen Dionea und Co. vor neugierigen Vögeln, die hier gerne mal ihr Nestbaumaterial einsammeln.
Sarracenien eignen sich sehr gut als Hintergrundbepflanzung

Sobald die Oberfläche mit Spaghnum-Moos bedeckt wird, sieht das ganze Gebilde wie ein richtiges kleines Moor aus.

      

 

Update:  13.06.02       (c) Torsten Sause
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