Spaghnum-Moos     

 

 

Allgemeine Informationen :

Für die erfolgreiche Kultur von Fleischfressenden Pflanzen in größeren Behältern spielt das Spaghnum-Moos eine wichtige Rolle. Es beeinflusst durch die Produktion von Säure entscheidend die Substrateigenschaften. So sind die Torfmoose an ihren natürlichen Standorten auch gleichzeitig für den niedrigen pH-Wert ihres Lebensraumes verantwortlich. Sie versauern ihren Lebensraum durch den Austausch von Ionen. Mineralionen werden aus dem umgebenden Wasser selektiv aufgenommen und in die Zellwände der Torfmoose eingebunden und dafür werden Wasserstoffionen freigesetzt. Je mehr Wasserstoffionen sich im Wasser befinden, um so höher ist sein Säuregehalt.

Schädliche Schmieralgen und andere Probleme entstehen in Fleischi-Kulturen mit Spaghnum -Moos erst gar nicht und es ist ein wichtiges Feuchtigkeitsregulativ für die mitkulitvierten Pflanzen. Ganz beachtlich ist die Fähigkeit dieser kleinen Pflanzen, Wasser zu speichern. Mit Hilfe ihrer Wasserzellen in den Blättern und ihren Wassersäcken in den Stängeln sind sie in der Lage, das Wasser kapillar hochzuheben, so dass der Wasserspiegel der Hochmoore in der Regel mehrere Meter über dem Grundwasserspiegel liegt. Für diese Leistung brauchen die Torfmoose weder Wurzeln noch wasserleitende Gefäße. Sie sind sogar im abgestorbenen Zustand dazu in der Lage, wobei die Saugspannung in einem trockenen Pflänzchen so groß ist, dass eine Geschwindigkeit von 10 cm in 3-4 Minuten erreicht werden kann. Einen wesentlichen Anteil an diesem Speichervermögen haben tote Wasserspeicherzellen, die sog. Hyalinzellen, die dank einer spiraligen Versteifung ihrer Zellwände nicht miteinander verkleben. Über diese Zellen können manche Torfmoosarten das 20-25fache ihres Trockengewichtes an Wasser speichern. In Trockenperioden verdunstet die Pflanze das Wasser, die Hyalinzellen füllen sich mit Luft und das Moos wechselt seine Farbe. Die im wassergesättigten Zustand grünen, bräunlichen oder rötlichen Pflanzen werden in ihrer Färbung wesentlich blasser und teilweise sogar weißlich. Diese Eigenschaft der Torfmoose ist auch der Ursprung der parallel verwendeten Bezeichnung "Bleichmoose" oder "Weißmoose". Wieder befeuchtet beginnen die Pflanzen erneut ihre ursprüngliche Färbung anzunehmen und zu wachsen.

 

 

Pflegeanleitung:

 

Man kann das Spaghnum ganzjährig bei Raumtemperatur im Zimmer kultivieren. Es kann aber auch raus in den Garten in eine mit Torf (Weißtorf –kein Düngetorf !) gefüllte  kleine Wanne. Es ist absolut winterhart. Das Spaghnum sollte immer gut feucht gehalten werden. Trocknet es doch einmal aus, so wird es sich nach erneuten Benetzen mit Wasser nach einigen Wochen wieder erholen und  weiterwachsen.

 Das Spaghnum überwächst leicht kleinere Drosera-Arten. Mann kann es dann einfach herunterdrücken – muß diesen Vorgang dann aber monatlich wiederholen, damit die Drosera in dem Mini-Moor sichtbar bleiben.

Das Spaghnum produziert unter guten Bedingungen erhebliche Mengen an Säure. Diese Säure läßt Algen und andere Pflanzen absterben. Fleischfressende Pflanzen sind daran angepaßt und werden nicht beeinträchtigt.

Nach dem Berühren des Torfmooses mit den Fingern, sollte man sich nicht in die Augen fassen – es könnte zu Reizungen und Brennen der Augen führen – Hände waschen !

 Wesentlich für den Kulturerfolg ist gutes und ausreichendes Licht. Bei künstlicher Beleuchtung im Haus reicht das Licht, welches man auch für die Fleischfresssenden Pflanzen anbietet in der Regel völlig aus. Wenn sich überall grüne Spitzen zeigen, hat das Moos optimale Wachstumsbedingungen. Es wächst dann im Jahr einige Zentimeter in die Höhe.

 Gießen sollte man nur mit kalkfreien Wasser (Regenwasser), da sonst die Säure des Mooses durch kalkhaltiges Wasser gebunden wird und die Pflanzen bald absterben.

 

 

 

                 

      

Update:  07.10.02       (c) Torsten Sause