Unser Katzentagebuch

 

 

                                                          

Kater zum Frühstück 

 

oder

 

Erlebnisse eines Tages und einer Nacht mit unseren Katern Da Capo und Emilio ......

 

  

  

 

Unsanft werde ich geweckt. Etwas hat meinen Arm gepackt und zerrt daran herum. Es ist unser Kater Da Capo.  Ich  kann die Uhr nach ihm stellen. In ca. fünf Minuten würde mein Wecker klingeln - würde !  Er ist auf 05:15 Uhr eingestellt. Aber soweit läßt es Da Capo nicht kommen. Mit gezielten Pfotenhieben und kräftigen Gezerre an meinem Arm hat er mir wieder mal klar gemacht, das der "Hausmeister" gefälligst aufzustehen hat, da die Katzenbande nach draußen möchte. Noch leicht schläfrig stehe ich schließlich auf und gehe die Treppe zum Wohnzimmer herunter. Dort sitzen bereits Emilio und Lavinia und werden sofort aktiv. Er hat es also geschafft, diesen Menschen herunterzubekommen, damit er endlich die Terrassentür öffnet. In dem Moment, als ich gerade das Wohnzimmer betreten will, schießt Da Capo hinter der Tür hervor und fängt meine Füße  -autsch - schon wieder darauf reingefallen ! Schließlich öffne ich die Terrassentür und alle drei rennen hinaus.

 

 

Kaum ist die Tür geschlossen, kommt Loona irgendwo her und begibt sich zu einem ausführlichen Frühstück an ihren Napf. Ich habe mich mittlerweile gewaschen und die Kaffeemaschine röchelt in die frühe Morgenstunde.  Ich hole mir noch schnell die Zeitung, als ich von draußen Emilios starren Blick in Richtung Wohnzimmer bemerke. Na klar, er will nach spätestens 10 Minuten wieder einmal rein. Die Katzenklappe ist bewusst geschlossen, denn ich wollte eigentlich in Ruhe meine Zeitung lesen.  Also Terrassentür wieder auf. Loona rennt hinaus und Emilio kommt zur ersten Inspektion wieder rein: Was machen meine Menschen ?

 

 

 

 

Ich setzte mich gemütlich an den Kaffeetisch und beginne mit der Morgenlektüre meiner Zeitung. Es dauert nicht lange, Emilio hat inzwischen etwas gefressen, da springen 8 kg roter Kater auf den Tisch und machen es sich auf meiner Zeitung gemütlich. Er legt sich auf die Seite und fordert mich unmissverständlich auf, sein Fell zu kraulen. Ich versuche meine Zeitung umzublättern, aber blitzschnell reißt Emilio ein kleines Stück Papier mit seinen Krallen heraus und kaut darauf herum.

 

 

 

 

 

 

Ich versuche die Zeitung unter ihm wegzuziehen, aber wieder ist er schneller. Ein weiterer lesenswerter Bericht wandert in Emilios Reißwolf und muß als Verlust abgeschrieben werden. Schließlich wird es mit zu bunt.  Ich nehme  Emilio vorsichtig hoch und setzte ihn auf den Boden.  Er quittiert die Aktion mit erneutes Fressen und dann beginnt das Spiel wieder von vorne. Nach einigen Durchgängen setzte ich Emilio schließlich nach draußen und versuche in den Resten meiner zerstörten Zeitung noch einige interessante Absätze zu finden.

 

Als ich gegen 06.00 Uhr das Haus verlasse und zur Arbeit fahren will, hat sich die ganze Katzenbande an unserem Katzenzaun versammelt und beobachtet meine Abfahrt.

 

 

 

 

Gegen Abend komme ich zurück von der Arbeit und sehe bereits Emilio und Da Capo zum Gartentor rennen. Sofort werde ich mit Gemaunze und Beindrücken begrüßt.  Ich hole mir etwas zu Essen aus dem Kühlschrank und setzte mich auf die Terrasse. Endlich den Feierabend bei luftigen Sommerwetter im Freien genießen.  Emilio kommt kurz vorbei, gibt einen jammernden Laut von sich und reibt sich an meinem Bein. Lavinia mach eine großen Katzenbuckel und will gekrault werden.

Da Capo springt auf die Gartenbank, auf der auch ich sitze und versucht mit gezielten Pfotenhieben, mein Brot vom Teller zu stehlen.  Irgendwie gelingt es mir dann doch noch, eine Kleinigkeit zu essen. 

 

 

 

 

 

Emilio macht es sich inzwischen im Rasen vor der Terrasse gemütlich.  Da Capo, der ständig Unsinn im Kopf zu haben scheint, pirscht sich heimlich von hinten an und dann beginnt ein immer wiederkehrendes Ritual: Mit einem großen Satz springt er vorwärts und umklammert Emilio. Dann beginnt er seinen Kopf zu lecken.  Man sieht Emilio förmlich an, wie sehr er die Liebkosungen genießt. Nach wenigen Minuten ändert sich dann die Taktik und Da Capo beißt Emilio in die Beine und versucht schließlich, ihn am ganzen Körper zu zwicken.  Emilio kreischt auf und schon rollt ein turbulentes Fellknäuel aus zwei Katern über den Rasen.

 

 

 

 

Unsere Katzenmädels haben dafür kein Verständnis. Als die Kater Lavinia zu nahe kommen, legt sie die Ohren weit zurück und faucht fürchterlich. Als die Herren es immer noch an dem gebotenen Respekt mangeln lassen, setzt es schließlich ein paar Pfotenhiebe von Lavinia. Verdutzt lassen die Kater voneinander ab und schauen sich verwirrt um.  Lavinchen zieht davon und kommt mit dem üblichen Katzenbuckel und mit ihrem hellen Stimmchen quietschend auf mich zu, um sich erneut ein paar Streicheleinheiten abzuholen.

 

 

 

Loona meidet lieber diese Raufbolde und zieht sich auf ihren Lieblingsplatz unter einer Felsenbirne zurück. Von dort verfolgt sie aufmerksam das Geschehen. Kommt ihr Da Capo zu nahe, so knurrt sie bedrohlich, um dann leicht wie eine Feder den nächsten hohen Aussichtspunkt anzuspringen, wohin der Da Capo (hoffentlich) nicht folgen kann.

 

 

 

Es ist inzwischen Abend geworden, der Tag ist der Nacht gewichen und es wird Zeit die Rasselbande einzusammeln. Emilio ist bereits vor Stunden freiwillig ins Wohnzimmer auf seinen Kratzbaum geklettert und schläft dort tief und fest. Lavinia hat uns vor dem Fernseher Gesellschaft geleistet und liegt auf Heidis Schoß.

 

Mit der Taschenlampe betrete ich den Garten. Da Capo kommt angelaufen und läßt sich leicht fangen. Ich nehmen ihn hoch und schiebe ihn durch die Katzenklappe ins Wohnzimmer. Die Klappe ist so eingestellt, dass sie nur als ein Einbahnstrasse ins Haus funktioniert.  Mit der Lampe leuchte ich den Garten erneut ab und entdecke Loona schließlich unter einem Busch.  Sie schlägt einen Haken und weg ist sie. Irgendwo am Gartenteich in den Gräsern raschelt es. Ich laufe im Garten herum und täusche eine "interessante Arbeit" vor. Ich raschele mit einigen Zweigen hinter einem Busch. Loona nähert sich interessiert. sie will mit mir spielen. Das Spiel heißt "Du bekommst mich nicht !" Sie läuft tänzelnt vor mir lang und ist sehr darauf bedacht, immer den gleichen Abstand zu halten. Schließlich versuche ich es mit dem alten Haustürschlüssel-Trick. Ich nähere mich Loona bis kurz vor ihrer Fluchtdistanz. Sie sitzt bereits in den Startlöchern und ihr Körper ist angespannt. Die Schwanzspitze zuckt hin und her. Im letzten Moment werfe ich den Schlüssel vor ihr auf den Boden. Loona ist eine Sekunde irritiert- diese Sekunde nutze ich und  greife zu und nehme sie auf den Arm. Sie meckert, dann leckt sie mir die Hand und schnurrt fast unmerklich.  Geschafft !  Die ganze Katzenbande ist im Haus ! Mal sehen, was ich mir morgen ausdenken muß, um Loona einzufangen.

 

 

 

Wir gehen ins Bett. Die Katzenbande folgt ins Schlafzimmer. Loona sitzt auf dem großen Kleiderschrank, Lavinia macht es sich auf dem deckenhohen Kratzbaum gemütlich, der direkt neben unserem Bett steht. Da Capo schleppt wie immer noch sein Mäuschen an und legt es auf unser Bett und sein Spiel beginnt. Heidi wirft es weit weg und Da Capo bringt es wieder und immer wieder und wieder..........

 

 

 

 

Licht aus - die Nacht wird kurz. Da Capo  macht es sich wie ein Bettvorleger vor Heidis Bett gemütlich und nutzt so mehrmals in der Nacht die Chance, einen  aus dem Bett fallenden Arm sofort zu fangen, die "Beute" mit den Krallen festzuhalten und mit seinen messerscharfen Zähnen zu erlegen.  Emilio hat es sich bei Heidi am Fußende bequem gemacht. Es ist mucksmäuschenstill !

 

Irgendwann in der Nacht spielen Emilio und Da Capo dann das beliebte Spiel "wir spielen Kriegen" und jagen und rennen über die Betten und unter den Betten und damit die Menschen bloß nicht in den Tiefschlaf fallen, werden auf Ihnen noch bis in die frühe Morgenstunde die Katerkämpfe ausgetragen, bis die Fellfetzen nur so fliegen.

 

Irgendwann gegen 05:10 Uhr zerrt es wieder an meinem Arm  - es ist Da Capo und die Geschichte beginnt von vorn....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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(c) Foto und Text: Torsten Sause